Lemgo. Am Lüttfeld-Berufskolleg erhielten Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer kleinen Feierstunde ein Zertifikat, das sie als Demokratiebotschafterinnen und Demokratiebotschafter ausweist. Die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums und der dreijährigen Berufsfachschule für Gestaltung absolvierten eine einjährige Ausbildung an unserer Schule und können nun Workshops für Klassen anbieten, in denen es um Grundfragen zur Demokratie und politischen Bildung geht. Die konkreten Themen der Workshops wählen die neuen Botschafterinnen und Botschafter selbst aus. Bereits jetzt stößt das Angebot in den Klassen des Lüttfeld-Berufskollegs auf großes Interesse.
Die Ausbildung zur Demokratiebotschafterin bzw. zum Demokratiebotschafter bietet am Lüttfeld-Berufskolleg eine Gruppe von Fachkräften an, die sich für die Demokratiebildung an unserer Schule besonders einsetzt. Hierzu gehören der Schulpate für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Hans Topp von Rijbroek, der Geschichts- und Politiklehrer Patrick Kamps sowie der Rhetorik-Coach Lothar Schröer, dessen Tätigkeit aus Mitteln des Bereichs der kulturellen Bildung des Kreises Lippe teilfinanziert werden kann. Koordiniert wird die Ausbildung von Sabrina Braitmaier als Fachkraft für Multiprofessionelle Teams. Diese Gruppe hat sich viele Gedanken gemacht und ein effektives Ausbildungskonzept entwickelt, bei dem es um die Erarbeitung eines demokratischen und demokratiegeschichtlichen Grundwissens und auch um die Vermittlung von didaktischer Methodik und Darstellungsform geht. Im letzten Teil der Ausbildung steht die Entwicklung von Workshops auf dem Programm, die zielgerichtet für Schülerinnen und Schüler konzipiert werden sollen. „Mit den Workshops wollen wir keine Werbung für oder gegen eine Partei machen“, betont Sabrina Braitmaier, „sondern vielmehr eine positive Grundhaltung zum Grundgesetz und zur parlamentarischen Demokratie vermitteln. Daher rufen wir auch zur Teilnahme an Wahlen auf.“
Die neuen Demokratiebotschafterinnen und Demokratiebotschafter, zu denen Lukas Höhrmann, Ali Reza Mirzai, Meryem Soyatik, Tim Usinger, Alma Roka Berg, Falaknas Alshamo, Esma Kizilirmak und Marlon Amir Rieder zählen, sind sichtlich stolz auf ihre Qualifikation und sich der Bedeutung und Relevanz ihres Engagements für Demokratie sehr bewusst, wie einige ausgewählte Äußerungen deutlich machen: „Gerade in Zeiten, in denen Freiheit und Menschenrechte zunehmend unter Druck geraten, wurde uns im Rahmen der Ausbildung deutlich, welchen hohen Stellenwert die Demokratie in unserem Leben hat“, betonte die Teilnehmerin Meryem Soyatik. „Ein weiterer Aspekt, der mir besonders gefallen hat, war die Möglichkeit, politische Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und unterschiedliche Meinungen kennenzulernen. Ich bin sehr froh, an dieser Ausbildung teilgenommen zu haben und ich war auch mit dem Workshop, den ich am Ende durchgeführt habe, äußerst zufrieden.“ Dem stimmt auch Tim Usinger zu: „Ich habe gemerkt, dass es keine einfachen Antworten gibt, aber genau das macht die Demokratie aus. Man muss lernen, fair zu debattieren und verschiedene Meinungen zu akzeptieren. Mich hat die Ausbildung berührt. Ich habe verstanden, dass Demokratie nichts ist, was man einfach hat, sondern etwas ist, für das man sich einsetzen muss.“ Und die Teilnehmerin Falaknas Alshamo fügt hinzu: „Ich kann jeder Schülerin, jedem Schüler nur empfehlen, sich für diese Ausbildung anzumelden. Gerade in der heutigen Zeit dürfen wir nicht schweigen, wenn es beispielsweise um Rechtsextremismus geht. Demokratie bedeutet Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, Vielfalt, Respekt, Gleichberechtigung und vieles mehr. Es lohnt sich wirklich, denn wir müssen zusammenhalten, für die Demokratie einstehen und sie verteidigen.“
Die Schulleitung dankt allen, die sich am Lüttfeld-Berufskolleg für Demokratie und Menschenrechte engagieren und wünschte den neuen Demokratiebotschafterinnen und Demokratiebotschaftern viel Erfolg bei ihrer neuen Aufgabe!