Lemgo. Erlebnispädagogische Angebote wurde von Schülerinnen und Schülern der Abiturklasse des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales des Lüttfeld-Berufskollegs mit dem Schwerpunkt „Freizeitsportleiter/-in“ unter der Leitung der Lehrerin Claudia Müller-Hampus geplant und durchgeführt. Viele Klassen, die zum Schulstart am Lüttfeld-Berufskolleg neu gebildet wurden, nahmen das Angebot der Sportlergruppe dankend an. Durch das Angebot wurde das Kennenlernen in den Klassen erleichtert und die Teambildung gefördert.
Eine Schülerin, die neu an der Schule ist und am erlebnispädagogischen Tag teilnahm, berichtet: „Wir haben an diesem Tag insgesamt vier Stationen durchlaufen. Das erste Spiel war sehr lustig, weil wir uns mit einer Mitschülerin beziehungsweise mit einem Mitschüler zusammentun mussten. Jeweils einer Person wurden die Augen verbunden und sie wurde von der anderen Person durch einen Parkour geführt, der in der Sporthalle aufgebaut war. Die Person mit den verbundenen Augen durfte nicht angefasst, nicht an die Hand genommen werden, sondern nur mit der Stimme, mit Worten durch die Halle geleitet werden. Das war für mich eine neue Erfahrung, denn das habe ich im Alltag eigentlich noch nicht erlebt. Man musste gut zuhören und sich gegenseitig vertrauten, obwohl man sich nicht so gut kannte. Das zweite Spiel fand draußen statt. Wir haben uns nach verschiedenen Kriterien in einem Kreis angeordnet, zum Beispiel nach Alter. Die jüngste Person bildete den Anfang und die älteste Person aus der Klasse stand am Ende der Reihe. Andere Kriterien waren zum Beispiel die Anzahl von Haustieren oder Geschwistern. Die Aufstellung war echt gut. Wir lernten uns ganz schnell kennen und erfuhren etwas über das Privatleben der Anderen aus der Klasse. Aber ganz ehrlich gesagt: Das Spiel war sportlich sehr einfach und daher keine große Herausforderung! Beim dritten Spiel, das wieder in der Sporthalle stattfand, spielten kleine Teppichstücke eine große Rolle. Die Klasse musste die Teppichstücke nutzen, um Schritt für Schritt durch die Halle und an ein Ziel zu kommen. Der Boden durfte dabei nicht berührt werden. Deshalb mussten wir uns gut absprechen, denn es konnten höchsten zwei Personen auf einem Teppichstück stehen. Und wenn nicht jeder Teppich jeder Zeit berührt wurde, ging das unberührte Teppichstück verloren. So mussten wir uns Schritt für Schritt als Team fortbewegen und aufeinander achten. Ich fand das Spiel sehr gut und auch sehr kreativ. Bei der vierten Station haben wir ein Ballspiel ausprobiert, das „ferngesteuert“ hieß. Auch hier waren wir wieder zu zweit und eine Person hatte die Augen verbunden. Was ich bei allen Spielen gut fand, war, dass wir unsere Partnerinnen und Partner nicht selbst aussuchen konnten und wir uns alle auf diese Weise – ohne Vorurteile – besser kennenlernten.“
Die Sportlergruppe hatte sich für ihre erlebnispädagogischen Aufgaben übrigens eine Geschichte ausgedacht: Die Klassen befanden sich an den Einführungstagen auf einem apokalyptischen Planeten, auf dem es nur noch ganz wenige Menschen gab. Die verbliebenen Menschen sollten sich gegenseitig helfen und retten! Die Planung und Durchführung des erlebnispädagogischen Angebotes war mit viel Arbeit verbunden, wie eine beteiligte Schülerin aus der Sportlergruppe berichtet: „Zunächst hat sich die Inhaltsgruppe Spiele ausgedacht und diese schriftlich festgehalten. In der Zwischenzeit hat die Organisationsgruppe und die Projektleitung den Ablaufplan für die Einführungstage, das heißt die Klassen-, Hallen- und Kabineneinteilung erstellt. Als wir dann eine Konferenz abhielten und unsere Arbeitsergebnisse zusammentrugen, wurde eine Materialliste erstellt, die anschließend in der Turnhalle abgearbeitet wurde. Am letzten Vorbereitungstag gab es eine Generalprobe, die einwandfrei verlief. Wir starteten die erlebnispädagogischen Tage mit einem guten Gefühl! Am Montag trafen wir uns zum Schulbeginn in der Turnhalle und begannen zügig mit dem Aufbau der Stationen. Anschließend wurde alles auf Sicherheit kontrolliert. Die Kabinen wurden für die teilnehmenden Klassen beschriftet. Zur Begrüßung versammelten wir uns vor der Turnhalle. An allen drei Einführungstagen war der Ablauf gleich: Von 9 Uhr bis 13 Uhr durchliefen die teilnehmenden Klassen einzelne Stationen. Zwischendurch gab es kurze Gesprächsrunden, in denen Erfahrungen und Erlebnisse besprochen wurden. Und kleine Verschnaufpausen gab es auch. Nach dem Durchlauf aller Stationen gab es für die teilnehmenden Klassen eine Tagesreflektion, der Nachmittag war für sie frei. Jede Klasse erhielt übrigens eine Stärkung zwischendurch und zum Schluss eine Urkunde. Die Sportgruppe traf sich anschließend zu einer großen Reflexionsrunde, in der positive Punkte und Verbesserungsmöglichkeiten besprochen wurden. Schließlich bauten wird alle zusammen die Geräte und Parcours ab.“
Das Kennenlernen hat also durch das Projekt sehr gut funktioniert. Der Tag hat für die Neuankömmlinge viel Spaß gemacht, wie ein Schüler berichtet: „Ich habe mit vielen geredet, mit denen ich vor nicht geredet habe und neue Freunde gefunden. Unsere Klasse ist gut zusammengewachsen und ich finde, wie haben jetzt schon eine gute Klassengemeinschaft“. Es lässt sich also eine klare Empfehlung aussprechen: Die Kennenlerntage sollten definitiv auch zu Beginn des nächsten Schuljahres stattfinden!