Lemgo. Im Rahmen der diesjährigen pädagogischen Tage am Lüttfeld- Berufskolleg ging es für das gesamte Kollegium um die Integration digitaler Schlüsselkompetenzen in die Berufliche Bildung. Für den ersten Tag gab es eine Auswahl zwischen zwei ganztägigen Angeboten. In der einen Lehrveranstaltung wurden „Aktuelle Aufgaben- und Prüfungsformate“ im Rahmen der Digitalisierung thematisiert, in dem anderen Seminar wurden „Digitale Schlüsselkompetenzen“ im Unterricht behandelt.
Monika Baumgartner vom Institut für Unterrichtsentwicklung und Evaluation aus Hofheim am Taunus konnte für den Workshop „Aktuelle Aufgaben- und Prüfungsformate im digitalen Wandel zur Förderung des selbststeuernden Lernens in heterogenen Lerngruppen“ (so der ausführliche Titel) gewonnen werden. Ihre Anregungen waren sehr hilfreich. Beispielsweise stellte sie eine „TaskCard“ zum Thema „Verstehen und Verständigung“ vor. Auch zeigte sie ein Beispiel für eine vollständige hybride Unterrichtseinheit zum selbstgesteuerten Lernen, die für die am Seminar Teilnehmenden zu einem Ausgangspunkt für eigene Unterrichtskonzeptionen mit digitalen Schlüsselkompetenzen wurde.
Der Lehrer Benedikt Möning vom Lüttfeld-Berufskolleg leitete das Seminar zum Thema „Digitale Schlüsselkompetenzen identifizieren und integrieren: Konsequenzen für die didaktische Jahresplanung“. Seine Aufforderung zu Beginn lautete: „Start with why“! Veränderungen beginnen nach Benedikt Möning mit der (persönlichen) Antwort auf das „Warum“! In diesem Sinne lautete seine Frage an die Teilnehmenden seines Seminars: „Was ist Euer Antrieb im digitalen Transformationsprozess? Warum sollte Euer Unterricht durch Digitalität ergänzt werden?“ Folglich ging es in diesem Seminar auch darum, wie digitale Schlüsselkompetenzen bei einem digitalen Transformationsprozess im Unterricht helfen und wie sie in die didaktischen Jahrespläne integriert werden können. Ein Beispiel für die Integration digitaler Schlüsselkompetenzen am Lüttfeld-Berufskolleg im Rahmen des dualen Systems im Bereich Metalltechnik präsentierte der Lehrer Daniel Jung, der zusammen mit seiner Kollegin Cara Hanke eine Unterrichtseinheit mit digitalen Schwerpunkten erarbeitet hatte. Für beide Lehrveranstaltungen blieb übrigens genügend Zeit, das Gelernte in eigenen Lernsituationen, Unterrichtseinheiten und Lernarrangements einzubinden.
Der zweite Tag war den Didaktischen Jahresplanungen und den Jahresarbeitsplanungen gewidmet. In den einzelnen Abteilungen wurden für verschiedene Bildungsgänge und Fächer inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Der Lehrer Patrick Kamps beispielsweise regte im Fachbereich Elektrotechnik dazu an, mit digitaler Hilfe ein Glossar als Werkzeug der Durchgängigen Sprachbildung zu erstellen.
Bei der mehrtägigen Fortbildung bekam das Kollegium des Lüttfeld-Berufskollegs eine sehr konkrete Vorstellung davon, wie aus dem „WHY“ ein „HOW“, d. h. eine konkrete Umsetzung der Digitalisierung im Unterricht und auch ein „WHAT“ werden kann. Mit anderen Worten: Was am Lüttfeld-Berufskolleg in naher Zukunft unternommen werden sollte, damit digitale Schlüsselkompetenzen noch stärker in die Berufliche Bildung integriert werden.