Lemgo. Zwei Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales des Lüttfeld-Berufskollegs nehmen zur Zeit am Stipendienprogramm „NRWTalente – Region OWL“ teil und werden hierdurch auf vielfältige Weise gefördert, wie die Lippische Landeszeitung schreibt. Das Förderkonzept beinhaltet die Stichwort „Bildungsprogramm“, „Beratung und Talentförderung“ sowie „Sachleistungen“, heißt es auf der Internetseite des NRW-Zentrums für Talentförderung. Die beiden Stipendiaten Lukas Höhrmann und Ali Reza Mirzai, die von ihrem Klassenlehrer Mario Schmiedebach den Tipp für die Ausschreibung erhielten, empfehlen Schülerinnen und Schülern sehr, sich für das Stipendium zu bewerben. Die nächste Bewerbungsrunde startet voraussichtlich am 8.4.2024 und endet am 17.5.2024. Weitere Informationen sind unter www.nrwtalente-regionowl.de zu finden.
Die Lippische Landeszeitung berichtet: „17-Jähriger nutzt Stipendium zur Orientierung / Die Stärken erkennen, ihr Potenzial entfalten und so den beruflichen Weg finden – dabei soll das Programm „NRW Talente“ helfen. Lukas Höhrmann nutzt es bereits, um für sich Alternativen zum Traumberuf Arzt zu finden und neue Kontakte zu knüpfen. Bestmögliche Bildungschancen unabhängig von den sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen – das ist das Ziel des Schülerstipendienprogramms „NRW Talente – Region OWL“. Es wird vom Landesministerium für Schule und Bildung seit Mai 2022 bis Ende 2025 gefördert und von der Universität Paderborn in Kooperation mit der Universität Bielefeld, der Hochschule Bielefeld und der Technischen Hochschule OWL umgesetzt. 87 Stipendiaten gibt es derzeit, acht davon kommen aus Lippe. Einer von ihnen ist Lukas Höhrmann. Der Lemgoer geht aufs Lüttfeld-Berufskolleg, besucht dort das Berufliche Gymnasium für Gesundheit und Soziales und ist froh, für das Stipendium angenommen worden zu sein.
Lukas Höhrmanns Traum ist es, Medizin zu studieren. „Ich habe mich schon immer für gesundheitliche Berufe interessiert“, sagt der 17-Jährige. Daher habe er bereits ein Praktikum in einer Apotheke und in einem Labor absolviert. Demnächst will er außerdem ein Praktikum in einem Krankenhaus machen. Doch er habe auch Angst, die Vorstellung Arzt zu sein, zu romantisieren. Außerdem braucht es für die Zulassung zum Studium einen sehr guten Notendurchschnitt. Das war einer der Gründe, warum sich der Lemgoer für das Stipendium beworben hat: „Ich erhoffe mir dadurch bessere Chancen.“ Darüber hinaus sei sich der 17-Jährige bewusst, dass es auch nicht klappen könnte mit seinem Traum und will einen Plan B haben. Wie der aussehen könnte, dabei soll ihm das Schülerstipendienprogramm „NRW Talente“ helfen, das sich an leistungsorientierte und motivierte sowie sozial engagierte junge Menschen von der achten Klasse bis zum Abitur richtet. Lukas Höhrmann engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr und ist bei den Pfadfindern. „Mein Klassenlehrer hat mich auf das Stipendium gebracht – und zwei Klassenkameraden. Einer von ihnen wurde auch angenommen“, erzählt Lukas Höhrmann. Für die Bewerbung mussten die Schüler unter anderem ein Motivationsschreiben verfassen. „Ich habe geschrieben, dass mir vor allem die Praxiserfahrung bislang fehlt, um beurteilen zu können, ob mein Berufswunsch wirklich zu mir passt.“ Und dabei helfe ihm nun das Stipendium. Es gibt verschiedene Workshops, die die Stipendiaten auswählen können.
Der Lemgoer habe bereits an einer Fahrt nach Weimar teilgenommen. Dabei sei es um deutsche Geschichte, insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus gegangen. Denn der 17-Jährige ist auch geschichtlich und politisch interessiert. „Ich weiß bislang nur nicht, wie mich das beruflich weiterbringen soll“, gibt Lukas Höhrmann zu. Darum gehe es auch nicht vorrangig in den Workshops, sondern seine Stärken und Potenziale zu entdecken, diese bestmöglich zu entfalten und den eigenen schulischen und beruflichen Weg zu gestalten, um den eigenen Horizont zu erweitern, sich ein Netzwerk aufzubauen und Einblicke in Wirtschaft, Politik und Kultur zu erhalten. So gab es bislang für Lukas Höhrmann auch Online-Workshops, in denen Berufstätige Einblick in ihre Arbeit gaben, einen Talentekompass-Workshop, Betriebsführungen, einen Besuch im Labor der Uni Paderborn sowie eine Infoveranstaltung, bei der die Stipendiaten lernten, wie ein Studium aufgebaut ist und welche Fördermöglichkeiten es gibt. Denn das „NRW Talente“-Stipendium richtet sich vorwiegend an Schüler aus Nicht-Akademiker-Familien – so wie Lukas Höhrmanns Familie. Seine Mutter sei Friseurin, sein Vater Tischler. Dass er dadurch Nachteile habe, findet der 17-Jährige jedoch nicht. Er selbst lehnt eine Ausbildung eher ab, will gerne ein Studium absolvieren. Ob das in der Medizin sein wird, mal schauen.
Das Schülerstipendienprogramm „NRW Talente“ kann der Lemgoer jedenfalls „sehr empfehlen“. „Man sollte aber Spaß daran haben, Neues zu entdecken“, sagt Lukas Höhrmann. Neues wird er sicherlich auch bei einer Sprachreise entdecken, die ihn über das Programm in den Sommerferien nach England führt.“ (Zitiert nach Nadine Uphoff, 17-Jähriger nutzt Stipendium zur Orientierung, in: Lippische Landeszeitung vom 18. Januar 2024, S. 18.)