Lemgo. Eine Gruppe des Savo Berufskollegs der finnischen Stadt Kuopio besuchte im Rahmen eines „ERASMUS+“-Projektes das Lüttfeld-Berufskolleg, um sich über das Bildungssystem und die Umweltschutztechnik in Deutschland und auch über den Zusammenhang von „Wasser und Ökologie“ näher zu informieren. Zu der Gruppe gehörten die Lehrkräfte Eelis Rissanen und Juha Tarvainen sowie zehn Schülerinnen und Schüler. Betreut und begleitet wurden sie am Lüttfeld-Berufskolleg von Schülerinnen und Schülern der dreijährigen Berufsfachschule für Umweltschutztechnik und den Lehrkräften Denise Schirrmacher und Dennis Gamerad. Die Gäste absolvierten ein dichtes Programm und lernten dabei nicht nur unsere Schule, sondern auch die Stadt Lemgo und die Region Ostwestfalen-Lippe näher kennen.
Das Thema „Wasser und Ökologie“ spielte in Theorie und Praxis eine besondere Rolle. Es gab Veranstaltungen an der Schule zum Thema „Knowledge of aquatic ecology“, Erkundungen in der Natur zu „Wasserreinhaltungssystemen“ und Besichtigungen von Anlagen zur Abwasserbehandlung. „Aquatic ecology includes the study of these relationships in all aquatic environments, including oceans, estuaries, lakes, ponds, wetlands, rivers and streams. An ecosystem is a community of living organisms and their physical and chemical environment, linked by flows of energy and nutrients”, so hieß es in einer Vorankündigung für die beteiligten Schülerinnen und Schüler. Diese Zusammenhänge wurden in Theorie und Praxis näher untersucht. Die Vorträge und Gespräche fanden in englischer Sprache statt, was mittlerweile im Rahmen europäischer Begegnungen und auch im Klassenraum selbstverständlich ist - auch, wenn es für die Schülerinnen und Schüler beider Nationen nicht immer leicht war, passende Fachbegriffe für schwierige umweltschutztechnische Zusammenhänge zu finden. Die Gruppe aus Finnland nahm gemeinsam mit den Partnerschülerinnen und -schülern an den Flüssen Bega und Werre vor Ort eine Titration vor, das heißt eine Gehaltsbestimmung, bei der die Menge eines gesuchten Stoffes in einer vorliegenden Probe bestimmt wurde. „Bei dieser wissenschaftlichen Untersuchung der Gewässer waren die Schülerinnen und Schüler sehr aktiv und mit Spaß bei der Sache“, berichtet der Lehrer Dennis Gamerad. „Die Flussqualität wurde untersucht und es kam zu einem positiven Ergebnis. Beide Flüsse sind in einem guten Zustand und das über viele Jahr hinweg.“
Zum Programm gehörte auch ein Besuch einer Kläranlage in Bielefeld. In diesem „Wastewater Treatment Center“ lernte die Gruppe, dass die Abwasserreinigung zu den wichtigsten Aufgaben des kommunalen Umweltschutzes gehört und allein in Bielefeld jedes Jahr rund 20 Millionen Kubikmeter Abwasser von den Grundstücken abzuleiten und zu reinigen sind. Dies geschieht mit einer modernen Abwasserbehandlung, die in mehreren Stufen von der mechanischen Abwasserreinigung über die biologische Reinigungsstufe bis zur Flockungsfiltration abläuft. Hierdurch wird eine gute Qualität der Gewässer und auch des Trinkwassers gesichert. „Die Gruppe aus Finnland konnte während ihres Aufenthaltes einen guten Einblick in die Wassergewinnung, Wasserverteilung und Wasseraufbereitung in der Region gewinnen“, betonte die Lehrerin Denise Schirrmacher zufrieden.
Für den Herbst 2024 ist geplant, dass sieben Schülerinnen und Schüler der dreijährigen Berufsfachschule für Umweltschutztechnik des Lüttfeld-Berufskollegs nach Finnland reisen, um dort ein Betriebspraktikum zu absolvieren. Begleitet werden sie von zwei Lehrkräften, die vor Ort ein „Job Shadowing“ praktizieren. Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich für diesen Besuch aus Finnland engagierten, an die Schülerinnen und Schüler der dreijährigen Berufsfachschule für Umweltschutztechnik und namentlich an die Lehrkräfte Manuela Adorf, Dennis Gamerad, Sonja Glöckner, Stefanie Lemos, Denise Schirrmacher und Tobias Quent.