Lemgo. Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasium des Lüttfeld-Berufskollegs besuchten mit ihren Lehrkräften Nadine Heykes und Wilhelm Sprang die Ausstellung „Zwischen Pixel und Pigment – Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten“ in der Kunsthalle Bielefeld. Dort wurde ihnen die Gelegenheit geboten, zeitgenössische Kunst aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben. Die Ausstellung selbst „widmet sich der postdigitalen hybriden Malerei und spiegelt damit unsere hybride postdigitale, zwischen dem Digitalen und Analogen verankerte Gegenwart“, hieß es im Werbeflyer zu Ausstellung. „Die internationalen Künstlerinnen und Künstler befragen das traditionsreiche Medium Malerei dabei grundlegend. Inwiefern nehmen die Veränderungen Einfluss auf Materialien, bildmediale Strukturen und Ästhetiken? Wie finden hybride Räume, fluide gewordene Körper und ein Gefühl des Dazwischen-Seins malerische Entsprechung?“ In den Räumen der Kunsthalle waren Bilder zu sehen, die vor Augen führten, wie sich die Malerei durch computerbasierte Praktiken weiterentwickelt hat.
Konkret nahmen die Schülerinnen und Schüler in der Kunsthalle an einem interessanten Workshop mit dem Titel „Liebe KI, kannst du mir die Kunst erklären?“ teil, der die Schnittstelle zwischen Kunst und Künstlicher Intelligenz beleuchtete. Der Workshop bot ihnen nicht nur die Möglichkeit, Kunstwerke der aktuellen Ausstellung kennenzulernen, sondern sie auch durch die Linse moderner Technologien wie ChatGPT zu betrachten. Unter der Anleitung des pädagogischen Teams der Kunsthalle wurden den am Workshop Teilnehmenden zunächst nur die Titel ausgewählter Kunstwerke der Ausstellung zugeteilt. Mit Tablets ausgestattet ließen sie sich mithilfe von ChatGPT daraufhin Bildbeschreibungen generieren. Diese wurden anschließend in der Malstube künstlerisch umgesetzt. Dazu standen die unterschiedlichsten Malwerkzeuge und Malmittel zur Verfügung.
Im Anschluss an das praktische Arbeiten machten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach „ihrem“ Kunstwerk in der Ausstellung und orientierten sich zunächst an den Bildtiteln. Dabei kamen sie zu der Erkenntnis, dass sich ihre, mithilfe der KI-Bildbeschreibungen entstandenen Werke, von den Originalen grundlegend unterschieden. Die Lernenden diskutierten darauf über die Chancen und Risiken der KI. Der Workshop verknüpfte so auf experimentelle Weise digitales und analoges Arbeiten. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler nicht nur, wie KI funktioniert und wie sie sinnvoll eingesetzt, sondern auch, wie ein kritischer Umgang mit KI praktiziert werden kann. In einer abschließenden Diskussion setzten sich die Jugendlichen mit weiteren Fragen auseinander, wie etwa: „Welche Kompetenzen benötigen wir in einer Welt, die immer stärker von Künstlicher Intelligenz beeinflusst wird?“ Insgesamt war es ein spannender und lehrreicher Tag in der Kunsthalle Bielefeld, der den Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums sowohl kunsthistorisches Wissen als auch einen kritischen Umgang mit modernen Technologien vermittelte.